19.10.2018
Im Zeitalter der Digitalisierung ist der Mittelstand mit der Herausforderung konfrontiert, seine Geschäftsabläufe zu automatisieren und gleichzeitig Kosten einzusparen. Enterprise-Resource-Planning (ERP) bietet dafür das nötige Werkzeug. ERP-Software ist ein überaus nützliches Instrument, um mehr Effizienz in kleine und mittlere Unternehmen zu bringen. Wer diesen Weg gehen will, muss sich für die Bereitstellung via On Premise oder in der Cloud entscheiden. Die größten Unterschiede bei diesen beiden Varianten liegen in der Bereitstellung. Während On Premise ERP-Software lokal installiert wird, also auf dem eigenen Unternehmensserver liegt, befindet sich die Cloud-Lösung auf dem Server des Anbieters und wird über ein Webportal bedient. Auch bei den Preismodellen gibt es Unterschiede. ERP via Cloud wird im Abonnement monatlich oder jährlich bezahlt. Zusätzliche Kosten können je nach Paket für Support und Schulungen anfallen. ERP On Premise wird über eine Lizenz einmalig honoriert. Der Preis dafür hängt vom Umfang der Lösung und von der Zahl der User ab. Auch hier gibt es je nach Vertrag zusätzliche Kosten für Training, Updates und Support.
Eine Cloud-Lösung bietet viele Vorteile
Die Verlagerung einer ERP-Lösung auf das Rechenzentrum eines externen Anbieters bietet viele Vorteile. Sie ermöglicht eine bedarfsgerechte Funktionsauswahl und bietet mehr Flexibilität und Mobilität bei der Softwarenutzung. Je höher der Grad der Vernetzung ist und je mehr Daten zu bewältigen sind, desto flexibler und skalierbarer müssen ERP-Systeme sein. Der modulare Aufbau erlaubt es, nur jene Leistungen zu erwerben, die man auch wirklich braucht. Klassische On-Premise-Systeme lassen sich zwar als Kernsoftware mit Erweiterungsmodulen erwerben, doch diese sind kostenintensiv. Bewegt man sich in der Cloud, kann man diese Ergänzungen ganz nach Bedarf ordern und auch wieder abbestellen. Auch die Flexibilität der Unternehmensmitarbeiter profitiert. Denn bei Anbindung an ein Rechenzentrum können diese von jedem Ort weltweit auf die benötigten Daten zugreifen – meist auch via Smartphone und Tablet.
Bei der Sicherheit sind die Standards heute hoch. Professionelle Rechenzentren stellen sichere und hochverfügbare Infrastrukturen und Backup-Systeme bereit. Die Sicherheitsfeatures wie etwa Videoüberwachung, Zugangskontrolle oder unterbrechungsfreie Stromversorgung sind weit leistungsfähiger als bei den meisten auf den unternehmenseigenen Servern laufenden On-Premise-Lösungen.
Auch On Premise hat Pluspunkte
Vieles, doch nicht alles spricht für die Cloud, denn auch On Premise bietet so manchen Vorteil. Für diese Variante sprechen etwa die variablen Anpassungsmöglichkeiten. Man kann auf volle Customizing-Möglichkeiten für individuelle Prozesse zählen. Das kann gerade für Nischenunternehmen entscheidend sein, die sich ihr ERP passgenau "schneidern" lassen können.
Ein wichtiger Vorteil ist zudem, dass bei On-Premise-ERP die Datensicherheit in der eigenen Verantwortung liegt. Datensicherheit ist häufig das größte Sorgenkind bei ERP-Käufern. Das ist verständlich angesichts der Tatsache, dass sehr sensible Informationen in einem ERP-System gespeichert werden: von Finanzdaten, über Mitarbeiter- und Kundenlisten bis hin zu Geschäftsgeheimnissen. Auch der Preis kann für diese Variante sprechen. Er ist insgesamt etwas niedriger als bei Cloud ERP.
Fazit: Was braucht der Mittelstand?
Wer heute für sein mittelständisches Unternehmen die richtige Lösung für seine ERP-Software finden will, dem stehen viele Alternativen offen. Die Cloud-Variante ist zwar teurer, bietet aber gerade kleinen Unternehmen tolle Möglichkeiten. Sie reduziert den Investitionsaufwand und verfügt über gute Sicherheitsfeatures.
Wer auf individuelles Anpassen nicht verzichten möchte und lieber selbst auf die Sicherheit seiner Daten achtet, für den ist On Premise die bessere Lösung. Wichtig ist hier, auf die Flexibilität der Lizenzmodelle für die ERP-Software zu achten. Nur so lässt sich das System rasch an Veränderungen anpassen.