MORELO steuert die Produktion seiner Reisemobile mit Goliath.NET

20.06.2018

Jochen Reimann gründete 2010 die MORELO Reisemobile GmbH im oberfränkischen Schlüsselfeld. 2011 kam Reinhard Löhner als Geschäftsführer für Technik und Vertrieb in das Unternehmen, das zu dieser Zeit bereits eine bedeutende Position auf dem Markt für Luxus-Reisemobile eingenommen hatte.

Die MORELO Reisemobile GmbH produziert jährlich etwa 400 Fahrzeuge im Luxussegment – von 150 000 bis etwa 500 000 Euro. Das Unternehmen beschäftigt 280 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von etwa 80 Millionen Euro.

Herausforderung

Der Einführung eines neuen ERP-System geht meist die Erfahrung voraus, dass die bisherige Lösung weder zeitgemäß noch zukunftsfähig ist. Zumal im Laufe der Jahre häufig Eigenentwicklungen zu vielen Insellösungen geführt haben. Außerdem werden die notwendigen Unternehmensprozesse nicht mehr oder nur noch unvollständig abgebildet und administriert. Ähnliche Erfahrung machten auch die Geschäftsführer des Reisemobilspezialisten MORELO im oberfränkischen Schlüsselfeld, Jochen Reimann und Reinhard Löhner. Ihnen zur Seite steht seit jeher Roland Steuer, verantwortlich für Materialwirtschaft und EDV. „Wir hatten bereits vom Vorgängerunternehmen Erfahrung mit einem Warenwirtschaftsprogramm, aber das hat nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprochen. So sind wir zur ERP-Lösung Goliath von MKS Management Software AG gekommen. Das war noch die ältere Version“, erinnert sich EDV-Chef Steuer.

Aufgaben und Anforderungen werden immer komplexer

Mit der ursprünglichen Version 4.89 von MKS Goliath war man bei MORELO durchweg zufrieden. Allerdings stellten sich auch da so nach und nach Kapazitätsprobleme ein. Das heißt, die Software war den wachsenden Aufgaben nicht mehr gewachsen. Denn bei dem Spezialfertiger für anspruchsvolle und hochpreisige Reisemobile sollen über die ERP-Lösung vor allem die Firmenabläufe, und damit auch die Produktion, gesteuert werden. Wozu ebenso die Fertigungsprozesse wie auch die Materialzuführung und Lagerbuchung gehören. Des Weiteren wurden im Pflichtenheft Prozessabläufe festgehalten wie Statistiken erstellen, Servicebereich und Controlling abbilden, aber auch Archivfunktionen wie Zugriff auf Aufträge, die bereits seit längerem laufen. „Deshalb war es kein Wunder, dass die alte Version mit der Zeit immer langsamer wurde.“ Für den EDV-Verantwortlichen ist damit die Zeit gekommen, von der alten Version auf die neue Production Edition von MKS Goliath.NET umzusteigen, „was wir im Jahr 2017 in Angriff genommen haben“.

Lösung

In einem ersten Schritt vor dem Umstieg von Goliath auf die Production Edition MKS Goliath.NET analysierte ein Team um EDV-Leiter Steuer die Anforderungen und notwendigen Module. Anschließend wurde die Implementierung der Daten durchgeführt. Denn, so Steuer, „wir haben trotz des großen Aufwandes die alten Daten übernommen, was aber dank der guten Unterstützung durch die MKS AG besser ging, als ursprünglich befürchtet“. Die Besonderheit bei dem Fahrzeughersteller: Es muss nicht zuletzt wegen der erforderlichen Flexibilität der Stücklisten sehr viel Datenmaterial verarbeitet werden. „Die Stücklisten eines jeden Fahrzeuges werden, bis es fertiggestellt ist, jeden Tag neu generiert.“

Enge Zusammenarbeit zwischen MORELO und MKS

Wichtig für EDV-Leiter Steuer war die enge Zusammenarbeit mit MKS, vor allem mit Projektleiter Andreas Stötzner, dem Leiter der Softwareentwicklung bei MKS, Rainer Kempf sowie Vorstand Michael Kempf. „Wir konnten zwar aufgrund unserer Erfahrung viele Dinge selbst machen, aber in einigen Phasen war es sehr hilfreich, dass uns MKS jeder Zeit kompetent zur Seite stand.“ So wurde vereinbart, dass eine Woche lang Rainer Kempf und Andreas Stötzner vor Ort unterstützten, vor allem während der Implementierung und im Rahmen der Teamschulung. Später folgte nochmals eine dreitägige Vor-Ort-Einweisung durch Projektleiter Stötzner. Darüber hinaus nutzten die Verantwortlichen bei MORELO die von MKS angebotenen Webinare. Allerdings nahmen nicht alle Mitarbeiter, die letztendlich mit Goliath.NET arbeiten sollten, an diesen Schulungen und Webinare teil: „Wir haben unser Wissen aus den Schulungen an die Mitarbeiter weitergegeben, denn man kann nicht alle 35 Mitarbeiter abziehen, um sie gleichzeitig zu schulen. Das ist bei laufendem Produktionsbetrieb nicht möglich. Deshalb haben wir die Einführung von Goliath.NET auch in die Betriebsferien im August gelegt. Anders wäre dies nicht realisierbar gewesen, vor allem um Fehler sofort berichtigen zu können.“ Auch in dieser Phase unterstützte für eine Woche MKS-Softwareleiter Rainer Kempf das MORELO-Team vor Ort. Zumal während der Einführungsphase „eingleisig gefahren werden musste“, wie Steuer hinzufügt. Denn: „Anders war es nicht realisierbar. Wir hatten dafür vorher schon Vieles getestet, gerade bei den wichtigen Prozessabläufen“, erklärt der EDV-Leiter, und „war froh, als wir zu Weihnachten 2017 feststellten, dass die neue ERP-Lösung MKS Goliath.NET einwandfrei läuft“.

Fazit

Im Rückblick können auch die anfangs aufgetretenen gelegentlichen Ausfälle das Fazit kaum trüben. Obwohl eine Systemstörung bei dem Hersteller durchaus fatale Folgen haben kann: „Wenn 35 Mitarbeiter plötzlich nicht mehr mit dem ERP-System arbeiten können, oder wenn das System die Daten nicht an die NC-Maschinen schickt, dann ist ein halbtägiger Ausfall schon spürbar.“ Denn MKS Goliath.NET wird bei MORELO für den gesamten Produktionsprozess eines Fahrzeuges genutzt.

Nächster Schritt: Neues Servicecenter wird angebunden

Natürlich ist ein lebendes System wie eine komplexe ERP-Lösung nicht mit der Implementierung abgeschlossen. Deshalb stehen bei der MORELO Reisemobile GmbH weitere Optimierungsschritte an. EDV-Leiter Steuer verweist unter anderem auf Programmieraufträge hin, durch die beispielsweise Lagerbewegungen in Zukunft per Scanner festgehalten werden können. Da die Fahrzeuge taktweise bestückt werden, ist es notwendig, in jeder Arbeitsphase genauestens über die Lagerbewegungen und den Fertigungsstand informiert zu sein.

Auf jeden Fall sind Geschäftsführer und EDV-Leiter mit dem Erreichten zufrieden, auch unter dem Aspekt der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. So wird derzeit ein 7.200 Quadratmeter großes Servicecenter errichtet, das bis Jahresbeginn 2019 in Betrieb gehen soll – natürlich ebenfalls eingebunden in das ERP-System MKS Goliath.NET.

www.morelo-reisemobile.de